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Ergebnis Montagsfrage #7: Wie offen geht ihr mit eurem Blog um?

Anfang September wollte ich bei der inzwischen schon siebten Montagsfrage von euch wissen, wie offen ihr mit eurem Blog umgeht. Vielen Dank für die fleißige Teilnahme und die tollen Kommentare. Insgesamt haben 105 Personen abgestimmt. Damit haben wir erstmals die 100er Marke geknackt. Vielen Dank :-)

Als Blogger ist man gesetzlich dazu verpflichtet ein Impressum anzugeben. Unweigerlich stellt sich damit die Frage, wie offen man mit seinem Blog umgehen möchte und wer alles davon erfahren soll. Sollen es nur engste Freunde erfahren oder ist es einem egal, wenn selbst die Kollegen oder der Chef auf den Blog stoßen könnten? Was sind die Hintergründe, wenn man seinen Blog lieber für sich behalten möchte? Hat man Angst vor Ablehnung oder Vorurteilen, die ein Kosmetikblog eventuell mit sich bringen könnte? Als Blogger hat man Spaß daran, seine Gedanken mit der Öffentlichkeit zu teilen, sonst würde man nicht öffentlich bloggen. Wo zieht man also die Grenze, wer vom Blog erfahren darf und wer nicht? Dieser Frage bin ich nachgegangen und heute präsentiere ich euch das Ergebnis.

Montagsfrage #7
Wie offen geht ihr mit eurem Blog um?
Grafik 7
 
Ich möchte nicht, dass mein Umfeld darüber Bescheid weiß und behalte es für mich (28%)
28% der Teilnehmer möchten nicht, dass ihr Umfeld vom Blog erfährt und behalten es lieber für sich. Bloggen ist mitunter ein sehr zeitintensives Hobby und viele Blogger verbringen einen nicht unwesentlichen Anteil ihrer Freizeit damit. Was sind also die Gründe dafür, dass man es lieber komplett für sich behält?
Als Blogger tritt man mit seiner Meinung in die Öffentlichkeit. So schreibt Anique zum Beispiel, dass man als korrekt geführter Blog ein Impressum haben muss und damit ein Mensch im öffentlichen Leben sei. Man müsse sich einfach klar machen, dass man sich ein Stück weit angreifbar mache.
Anique
Die Angst vor Vorurteilen ist jedoch nicht unberechtigt. So schreibt Ina, dass sie schon sehr negative Erfahrungen gemacht habe. Vor allem von ihren Freunden habe sie schon Spott und Hohn geerntet. Man habe sich über ihren Blog lustig gemacht und sich darüber ausgelassen, wie man mit so etwas belanglosem seine Zeit verschwenden könne. Besonders die Frauen seien sehr kritisch gewesen. Auch von ihrem Freund habe sie damals keine Unterstützung erfahren, da er ihr Hobby zu Beginn nicht ernst genommen habe. Dies habe dazu geführt, dass sie sich sehr dafür geschämt habe. Dabei sei Bloggen doch ein kreatives Hobby und sie verstehe nicht, warum sie von Leuten ausgelacht werde, die die meiste Zeit nur fernsehen oder Computerspiele spielen, während sie für ihre Blog Posts immerhin ihren Grips anstrenge und sinnvolle Texte verfasse. Wir Blogger seien doch alle in gewisser Hinsicht Autoren bzw. Redakteure und die verurteile ja auch niemand.
Ina
Auch Antibeautybloggerin behält das Thema Blog am liebsten für sich. Sie erzähle niemandem direkt von ihrem Blog und wenn ihn mal jemand zufällig finden würde, dann sei dieser sowieso an Beautythemen interessiert und dementsprechend positiv seien dann die Reaktionen. Aber ihre Familie wisse nichts davon und auch vor Arbeitskollegen möchte sie nicht darüber sprechen. Ihr Blog sei etwas Privates und Privates bleibe auch in der Arbeit privat. Sie habe ihr Impressum mit einem Script vor Suchzugriffen geschützt, was ihr auch vor allem im Hinblick auf zukünftiger Arbeitgeber wichtig sei. Hauptgrund sei die Angst vor Vorurteilen und davor nicht ernst genommen zu werden. So wisse zum Beispiel ihr Freund über den Blog Bescheid, aber sie ernte von ihm immer wieder ein Kopfschütteln oder ein Lachen, da er die ganze Sache nicht ernst nehme. Diese Reaktion führe dazu, dass sie kaum mit ihm darüber spreche und auch ihrer Familie nichts davon erzähle.
antibeautybloggerin
Oktoberkind habe zu Beginn ihren Blog vor ihrem Freund geheim gehalten. Als sie ihm davon berichtet habe, fand er es zuerst sehr befremdlich. Inzwischen finde er es aber gut. Von ihrer Familie und ihren Freunden wisse aber niemand von ihrem Blog, da sie auf Unverständnis stoßen und belächelt werden würde. Sie finde das sehr schade und auch etwas traurig, dass sie über einen so einen wichtigen Teil ihres Lebens nicht einfach mal unbedacht sprechen könne.
Oktoberkind
 
Ich achte darauf, dass nur bestimmte Personen von meinem Blog erfahren (43%)
Die Mehrheit der Teilnehmer achtet darauf, dass nur bestimmte Personen vom Blog erfahren. Dies sind sicherlich meist enge Freunde, Familienmitglieder oder der Partner.
So möchte sich zum Beispiel hoppel16 einen gewissen Grad an Anonymität bewahren. Deshalb zeige sie nicht ihr ganzes Gesicht auf dem Blog, damit man sie nicht sofort erkennen könne. Hauptgrund sei ihr Beruf, da sie als Lehrerin Gefahr läuft, einen Autoritätsverlust zu erfahren, wenn ihre (männlichen) Schüler von ihrem Schminkblog erfahren würden. Aber auch privat spreche sie es (noch) nicht aktiv an und gibt zu, dass es vielleicht auch ein bisschen mit Scham zu tun hat.
hoppel16
So ergeht es auch Roxy, die einfach nicht in eine Schublade gesteckt werden möchte. Deshalb habe sie auch das Impressum-Script von Godfrina eingebaut, damit man nicht auf den Blog stößt, wenn man ihren Namen googelt.
Roxy
Auch Gini achtet darauf, dass nur bestimmte Personen von ihrem Blog erfahren. Sie stehe zwar zu ihrem Blog und den Inhalten darauf, doch sie komme aus einem Dorf und möchte nicht, dass jeder davon erfahre. Es gäbe einfach gewisse Personen, die sie nicht auf ihrem Blog haben möchte. Sie geht aber davon aus, dass sie, sobald sie aus dem Dorf weggezogen ist, noch offener mit ihrem Blog umgehen werde.
Gini
Die Angst vor Vorurteilen hat auch Kristina. Ihr sei ihr Blog ein wenig peinlich und sie habe Angst, dass man sie auslache oder über sie böse Worte verliere, wenn man es herausfinden würde.
Kristina
 
Ich mache kein Geheimnis daraus und es darf gerne jeder darüber Bescheid wissen (28%)
28% der Teilnehmer machen kein Geheimnis aus ihrem Blog und es darf jeder darüber Bescheid wissen. So schreibt zum Beispiel Ninjahase, dass das Bloggen kein Hobby sei, für dass sie sich schämen oder rechtfertigen müsse. Falls jemand Vorurteile haben sollte, dann mache sie sich nichts daraus. Sie bindet es zwar niemandem auf die Nase, aber wenn jemand nach ihrem Hobby frage, erzähle sie gerne davon.
ninjahase
So sieht das auch Melissa. Sie gehe recht offen mit ihrem Blog um, schließlich erzähle sie nichts allzu Intimes oder Peinliches auf ihrem Blog, was ein zukünftiger Chef oder ein Bekannter nicht wissen dürfe. Sie sei stolz auf ihren Blog, also warum solle sie nicht darüber sprechen? Sogar bei Vorstellungsgesprächen kam ihr Hobby schon gut an.
Melissa
Bei Patricia ist es ähnlich. Sie posaune es zwar nicht in die Welt hinaus, dass sie blogge, aber sie mache auch kein Geheimnis daraus. Sie habe auch keine Angst davor, wenn ihr Arbeitgeber auf ihren Blog stoßen würde, denn außer dämlichen Vorurteilen könne nichts passieren. Sie sei so selbstbewusst, dass sie bei solchen Dingen die kalte Schulter zeigen und dazu stehen würde. 
Patricia
Auch Karmesin hat kein Problem damit offen über ihren Blog zu sprechen. Es seien zwar zu Beginn einige Freundinnen skeptisch gewesen, aber inzwischen lesen eigentlich fast alle Freunde und sogar die Schwiegermutter und die Schwägerin mit. Sie stehe zu ihrem Blog und zu dem, was sie dort zeige.
Karmesin
Wenn man sich mit seinem Blog schon in die Öffentlichkeit wagt, dann sollte man auch offen damit umgehen. So sieht das Pixi, die noch einmal betont, dass man sowieso nur das ins Netz stellen sollte, was man öffentlich machen möchte. Das Privatleben solle trotz Blog privat bleiben. Außerdem solle man immer zu dem stehen, was man mache.
Pixi
Dass man mit der Zeit auch immer offener mit seinem Blog umgeht, hat Finja beschrieben. Zu Beginn habe sie nur engeren Freundinnen und der Familie vom Blog berichtet. Als dann mit der Zeit immer mehr Leser und mehr Feedback kam, sei sie sich nicht mehr sicher gewesen, mit wem sie das teilen solle. Sie habe Angst gehabt, als Schminktussie abgestempelt zu werden. Mittlerweile gehe sie aber immer offener mit dem Thema um und sei auch stolz darauf, was sie bisher erreicht habe und müsse sich für nichts verstecken. Bisher reagieren die meisten auch sehr positiv darauf und der Blog habe ihr bisher schon vieles ermöglicht. Die Freude am Bloggen könne ihr auf jeden Fall niemand nehmen.
Finja

Interessanter Blogbeitrag zum Thema:
Einen sehr interessanten Beitrag zum Thema könnt ihr bei Godfrina nachlesen (Klick). Sie schreibt über Vorurteile gegenüber Beautyblogs und wie sie sich ihr Stück Anonymität in der Bloggerwelt bewahrt. So hat sie zum Beispiel schon vor Monaten eine Anleitung geschrieben, wie man sein Impressum vor Suchzugriffen schützen kann.

Fazit
Die Mehrheit achtet darauf, dass niemand oder zumindest nur bestimmte Personen vom Blog erfahren. Als Hauptgrund wurde hier die Angst vor Ablehnung genannt und dass man nicht ernstgenommen werde. Die Kommentare zeigen, dass diese Angst vor Vorurteilen nicht unberechtigt ist, einige haben in der Tat schon Spott geerntet oder wurden ausgelacht. Man kann zwar einiges dafür tun, dass der Blog nicht von jedem gefunden wird, doch ganz ausschließen kann man dies nie. Allerdings hat nicht jeder so viel Selbstbewusstsein, um damit offen umzugehen und auch mal einen dummen Spruch an sich abprallen zu lassen.  28% der Teilnehmer haben kein Problem damit, offen mit ihrem Blog umzugehen. Sie sind sich der Tatsache bewusst, dass sie mit ihrem Blog in der Öffentlichkeit stehen und achten darauf, dass sie nichts oder nicht zu viel Privates schreiben. Aber auch positives Feedback kann dazu beitragen, dass man mit seinem Blog selbstbewusst und offen umgeht.

Hinweis: Ich freue mich sehr über die vielen tollen und ausführlichen Kommentare! Wenn ich jemanden nicht erwähnt haben sollte, bedeutet dies nicht, dass der Kommentar uninteressant gewesen wäre. Aufgrund der Vielzahl an Kommentaren war es nicht möglich, alle in der Auswertung unterzubringen. Solltet ihr euch mit der Art und Weise, wie ich euch zitiert habe, unwohl fühlen, dann könnt ihr mir dies gerne per Mail mitteilen und ich nehme euren Kommentar raus. Oft werden in den Kommentaren mehrere Aspekte angesprochen und wenn ich euch an einer Stelle zitiere und dabei eure anderen angesprochenen Punkte außer acht lasse, dann deshalb, weil ich in dem Beitrag möglichst viele verschiedene Sichtweisen aufzeigen möchte und euer Kommentar thematisch an dieser Stelle gut reingepasst hat.
Blogbeiträge zur Montagsfrage werden im Ergebnispost immer verlinkt. Sollte ich euren Beitrag vergessen haben, schickt mir bitte den Link, damit ich ihn hinzufügen kann.

Die bisherigen Montagsfragen im Überblick:

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